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Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938 )

Zu den verkauften Werken
Ernst Ludwig Kirchner wurde 1880 als Sohn eines Ingenieurs in Aschaffenburg geboren und verbrachte seine Kindheit der Arbeit des Vaters wegen in Aschaffenburg, Frankfurt, Perlen (bei Luzern) und Chemnitz. Er schliesst sein Architekturstudium 1905 in Dresden ab, ist jedoch bereits ab 1903 auch an der Kunsthochschule in München eingeschrieben.

1905 schliesst er sich mit Erich Heckel, Karl Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff zur Künstlergruppe „Brücke“ zusammen; ein Jahr später gehören auch Max Pechstein, Emil Nolde und Cuno Amiet dazu. Neben der klassischen Malerei ist vor allem auch der Holzschnitt als wichtiges Medium der Brücke-Künstler zu erwähnen, da die Arbeit mit diesem Medium grobe, kantige Formen und Schnörkellosigkeit bis hin zu Verzerrungen begünstigen.

In den Folgejahren arbeiten die Brücke-Künstler gemeinsam und stellen auch gemeinsam aus. Sie kommen in Kontakt mit verschiedenen avantgardistischen Strömungen und Künstlern, unter anderem auch Picasso und Matisse. „Dodo“, die Modistin Doris Groβe, ist Kirchners Muse, Modell und Geliebte; es entstehen zahlreiche bekannte Portraits.

1910 trifft Ernst Ludwig Kirchner Gustav Schiefler, der nicht nur sein Mäzen wird, sondern später auch das Werkverzeichnis zum grafischen Schaffen Kirchners verfasst.

Zusammen mit Erich Heckel zieht Kirchner 1911 nach Berlin, wo er ein Jahr später Erna Schilling kennen lernt, mit der er bis zum Lebensende zusammen sein wird. 

In den folgenden Berliner Jahren entstehen die ersten von Kirchners bekannten urbanen Landschaften und die berühmten Strassenbilder.

1913 löst sich wegen Unstimmigkeiten bei der Publikation der Chronik die Gruppe der Brücke auf; die Künstler gehen fortan allein ihren Weg.

In den Jahren 1915/16 meldet sich Ernst Ludwig Kirchner zum Militär und absolviert die Rekrutenschule. Nach einem Zusammenbruch wird er jedoch als dienstuntauglich eingestuft und aus dem Militärdienst entlassen. Es folgen verschiedene Aufenthalte in Sanatorien wegen Alkohol- und Morphiumsucht sowie Missbrauch von Absinth und Veronal. Ständige Existenz- und Angstzustände wegen einem allfälligen wieder Einzug zum Militär machen Kirchner zu schaffen. Zwei seiner besten und bekanntesten Selbstbildnisse, „Der Trinker“ und „Selbstbildnis als Soldat“ entstehen in dieser Zeit.

1917-19 hält sich Ernst Ludwig Kirchner immer wieder in Davos auf und unternimmt auch Reisen nach Kreuzlingen. Es entstehen bedeutende Ölbilder die das Leben auf der Alp zeigen; die harsche Schönheit der Natur in der Bergwelt mit Ihren Bauern fasziniert Kirchner und in den Folgejahren schafft er visionäre Landschaftsbilder wie zum Beispiel die Ansicht „Tinzenhorn-Zügenschlucht bei Mondstein“.

Neben dem malerischen Schaffen schnitzt Kirchner auch an Möbeln für sein Haus und 1921 entstehen die beiden bekannten grossen Holzskulpturen „Adam und Eva“. In Berlin findet eine grosse Ausstellung mit seinen Werken statt und Künstlerfreunde wie A. H. Pellegrini, Jakob Bosshart oder Lise Gujer, die in den Folgejahren Textilarbeiten nach seinen Entwürfen fertigt, besuchen Ernst Ludwig Kirchner in Davos. 

Erna Schilling kommt immer wieder nach Davos und beginnt mit der Auflösung des Ateliers in Berlin; Druckerpresse und Bilder werden in die Schweiz geschickt. Nach einem letzten erfolgreichen Morphiumentzug Kirchners zieht sie 1921 dauerhaft zu ihm.

Im Folgejahr lernt Ernst Ludwig Kirchner den Arzt Dr. Bauer in Davos kennen, der zum grössten privaten Sammler seiner Werke und seinem persönlichen Arzt werden sollte. 

Neben mehrmaligen Ausstellungen in der Galerie Schames in Frankfurt hat Kirchner 1922-1925 weitere Ausstellungen in Basel und im Kunstverein Winterthur, wo sie von der Bevölkerung als skandalös empfunden werden. Kirchner schliesst sich mit Paul Camenisch, Albert Müller und Hermann Scherer zur Basler Gruppe „Rot-Blau“ zusammen um gemeinsam  um Anerkennung für junge Künstler zu kämpfen.

In den Folgejahren reist Ernst Ludwig Kirchner längere Zeit nach Deutschland. Er besucht das Bauhaus in Dessau, trifft Paul Klee und Wassily Kandinsky und widmet der Gruppe „Rot-Blau“ in Basel viel Zeit. Es folgen unter anderem Ausstellungen in Wiesbaden, Dresden, Zürich und

1928 ist Kirchner selbst an der Biennale mit Werken vertreten.

Ab 1929 sieht man in seinen Werken einen Stilwandel; er malt abstrakter, wendet sich zusehends ab vom Figürlichen und wird fantasievoller. Seine grosse Leidenschaft sind Akte im Freien, wie z.B. „Akt in Orange und Gelb“ oder „Liebespaar – der Kuss“. 

Nach erneuten Ausstellungen in der Schweiz und in Deutschland werden erstmals auch in Brüssel und im MOMA in New York Bilder von Erst Ludwig Kirchner ausgestellt. 1931 wird er als Mitglied der Preussischen Akademie der Künste aufgenommen. 

Während man 1933 in Bern die bis dato umfassendste Retrospektive zu Kirchners Schaffen zeigt, gehen die Verkäufe vor allem in Deutschland im Vorfeld der Machtübernahme der Nationalsozialisten zurück, was Kirchner beunruhigt. 

Die Diffamierung seiner Kunst im heimatlichen Deutschland 1936 machen Ernst Ludwig Kirchner emotional zu schaffen. Auch der Erfolg seiner ersten Einzelausstellung in den USA im Detroit Institute of Art 1937 kann seine Verzweiflung über die Beschlagnahmung all seiner Werke in Deutschen Museen durch die Nationalsozialisten mit der Begründung es handle sich um entartete Kunst sowie den Ausschluss aus der Preussischen Akademie der Künste nicht schmälern. 

1938 nimmt sich Ernst Ludwig Kirchner im Alter von 48 Jahren in seiner Verzweiflung daheim auf dem Wildboden in Frauenkirch das Leben. 

kirchnermuseum.ch – Kirchner Museum

Brücke-Museum | Künstler | Ernst Ludwig Kirchner

Ernst Ludwig Kirchner

Ernst Ludwig Kirchner

Akt (Milly), Um 1911.

CHF 3'600

Ernst Ludwig Kirchner

Alpsonntag

CHF 12'378

Ernst Ludwig Kirchner

Alpsonntag, 1922

CHF 7'535

Ernst Ludwig Kirchner

Der Bogenschütze (Erich Heckel), 1909

CHF 18'231

Ernst Ludwig Kirchner

Der ins Horn blasende Hirte mit Ziegen, 1924–25

CHF 17'329

Ernst Ludwig Kirchner

Drei Frauenakte, um 1911

CHF 46'185

Ernst Ludwig Kirchner

Drei Tänzerinnen, 1928/30, 1952/68

CHF 35'247

Ernst Ludwig Kirchner

Feldblumenstrauss in Vase, Um 1928.

CHF 36'000

Ernst Ludwig Kirchner

Figuren, nach Carpaccio

CHF 3'646

Ernst Ludwig Kirchner

Frachter und Segelboote, 1910

CHF 3'500

Ernst Ludwig Kirchner

Hafen von Burgstaaken, Fehmarn, 1912

CHF 19'446

Ernst Ludwig Kirchner

Kniende nackte Frau, 1924

CHF 7'292

Ernst Ludwig Kirchner

Kopf Dodo auf Kissen, 1906

CHF 8'508

Ernst Ludwig Kirchner

Mann, über Frau gebeugt, (Mann, Frau, Katze). Um 1921.

CHF 3'600

Ernst Ludwig Kirchner

Seehorn mit Eisenbahn, 1921

CHF 4'619

Ernst Ludwig Kirchner

Sertigtal, Blick Richtung Clavadel und Stafelalp, um 1925

CHF 26'738

Ernst Ludwig Kirchner

Sitzende Frau im Atelier – Erna, 1912

CHF 14'843

Ernst Ludwig Kirchner

Spinnerin – Nini Müller am Spinnrad, 1919

CHF 4'862

Ernst Ludwig Kirchner

Staffelalp, um 1918

CHF 9'480

Ernst Ludwig Kirchner

Tanz (Tänzerin und Clown), 1926

CHF 4'800

Ernst Ludwig Kirchner

Tanzende Figuren, Um 1919.

CHF 4'000

Ernst Ludwig Kirchner

Tänzerin

CHF 12'154

Ernst Ludwig Kirchner

Vier Bauern bei Vollmond auf der Staffelalp

CHF 59'373

Ernst Ludwig Kirchner

Ziegen mit Hirte

CHF 6'800

Ernst Ludwig Kirchner

Zwei Akte in der Badewanne, 1914

CHF 17'000