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Online Catalogue

Auction 3 November 2023 - Private Collection, Selected Works & Art from Eastern Switzerland
Literature

Ferdinand Gehr 1896–1996, Ausstellungskatalog, St. Gallen/Lissabon, Kunstmuseum/Fundação Calouste Gulbenkian, 2001, S. 194, Nr. 20, mit Abb.

Ferdinand Gehr war ein naturverbundener Mensch. Die Blumen, Bäume, Wiesen und Felder seiner unmittelbaren Umgebung nahm er sehr bewusst wahr und begleitete sie durch die Jahreszeiten. Schon früh wurde er in Altstätten im St. Galler Rheintal sesshaft und verliess diesen Ort nur noch selten. Die ländliche Umgebung bot ihm eine schöne und weite Landschaft, in die er sich nicht nur bewundernd vertiefte, sondern die ihm auch Motiv für zahlreiche Bilder war. Vermeintlich einfach zu identifizierende Dinge wie Bäume, Wiesen, Berge oder Wolken reduzierte Ferdinand Gehr in der Darstellung, so dass sie schon fast zu abstrakten Symbolen wurden. Dem gläubigen Künstler gelang es zudem, diese profanen Gegenstände mit einer nahezu sakralen Aura auszustatten. Das Lob an der Schöpfung, das Staunen ob der Unermesslichkeit dieses Wunders ist in Gehrs Landschaften enthalten. Insbesondere in späteren Jahren arbeitete Gehr stark saisonal. Im Sommer widmete er sich den Blumenaquarellen. Er studierte die Blütenpracht seines Gartens intensiv, plante detailliert die Komposition und Farbgebung und setzte dann fokussiert den Pinsel auf das Blatt. Im Winter verfuhr er ähnlich mit den Temperabildern. Auch hier entstand das eigentliche Gemälde im Kopf des Künstlers, bevor er es auf die Leinwand übertrug. In Gehrs OEuvre haben die Landschaften eine bedeutende Position inne. Gerade an ihnen lassen sich die verschiedenen Eindrücke erkennen, welche er von Künstlern wie Nolde, Matisse oder auch Klee erfahren hat.
Online Catalogue Auction 3 November 2023 - Private Collection, Selected Works & Art from Eastern Switzerland Lot 156 Ferdinand Gehr 1896–1996

Rheintal (Landschaft), 1966
Tempera auf Leinwand
unten links der Mitte datiert und signiert LXVI F. Gehr
80 x 120 cm

Estimate

CHF 40'000 – 60'000

Sold for

CHF 54'425

Literature

Ferdinand Gehr 1896–1996, Ausstellungskatalog, St. Gallen/Lissabon, Kunstmuseum/Fundação Calouste Gulbenkian, 2001, S. 194, Nr. 20, mit Abb.

Ferdinand Gehr war ein naturverbundener Mensch. Die Blumen, Bäume, Wiesen und Felder seiner unmittelbaren Umgebung nahm er sehr bewusst wahr und begleitete sie durch die Jahreszeiten. Schon früh wurde er in Altstätten im St. Galler Rheintal sesshaft und verliess diesen Ort nur noch selten. Die ländliche Umgebung bot ihm eine schöne und weite Landschaft, in die er sich nicht nur bewundernd vertiefte, sondern die ihm auch Motiv für zahlreiche Bilder war. Vermeintlich einfach zu identifizierende Dinge wie Bäume, Wiesen, Berge oder Wolken reduzierte Ferdinand Gehr in der Darstellung, so dass sie schon fast zu abstrakten Symbolen wurden. Dem gläubigen Künstler gelang es zudem, diese profanen Gegenstände mit einer nahezu sakralen Aura auszustatten. Das Lob an der Schöpfung, das Staunen ob der Unermesslichkeit dieses Wunders ist in Gehrs Landschaften enthalten. Insbesondere in späteren Jahren arbeitete Gehr stark saisonal. Im Sommer widmete er sich den Blumenaquarellen. Er studierte die Blütenpracht seines Gartens intensiv, plante detailliert die Komposition und Farbgebung und setzte dann fokussiert den Pinsel auf das Blatt. Im Winter verfuhr er ähnlich mit den Temperabildern. Auch hier entstand das eigentliche Gemälde im Kopf des Künstlers, bevor er es auf die Leinwand übertrug. In Gehrs OEuvre haben die Landschaften eine bedeutende Position inne. Gerade an ihnen lassen sich die verschiedenen Eindrücke erkennen, welche er von Künstlern wie Nolde, Matisse oder auch Klee erfahren hat.