Catalogue en ligne
2 avril 2025 - art suisse
Provenance
Privatbesitz, Basel
Das Gemälde ist in Hans Emmeneggers Werknotiz-Büchlein unter der Werknummer 293 (im Rechteck) als Studie Spätherbst (Wahligen) mit den Massen 36 × 60 cm aufgelistet und datiert auf den 20. November 1923. Zwei Tage zuvor am 18. November 1923 findet sich die Notiz zu einer Pochade mit dem gleichen Titel, jedoch mit bedeutend kleineren Massen (13,5 × 22,2 cm). Bei einigen Werken notierte der Künstler das jeweils exakte Datum, an welchem er das Bild angefangen bzw. geschaffen hatte. Die Verortung der Land- schaft ist mit Wahligen genau bestimmt. Wahligen ist ca. 3 km in nordwestlicher Richtung von Emmeneggers Atelierhaus und Wohnstätte auf der Herdschwand (Emmenbrücke) entfernt gelegen. Heute ist Wahligen ein Teil von Rothenburg. Das Werk weist die für Emmenegger typischen, stilistischen Elemente der Landschaftsmalerei auf. Der reduzierte Ausschnitt zeigt einzelne Bäume einer Baumgruppe am Waldrand im Spätherbst auf einer Anhöhe. Scheinbar willkürlich ausgewählt lässt dieser keine konkrete Verortung erkennen. Drei Kühe grasen am sonnenbeschienenen Abhang entlang eines Pfades. Die Einbindung von Tierdarstellungen in der Landschaftsmalerei ist eine Seltenheit im Werk des Künstlers, die er jeweils vornehmlich in wenigen, gekonnten Pinselstrichen auszuführen pflegte. Diese Anwendung finden wir auch in Emmeneggers Hauptwerk Sonnige Weide aus dem Jahre 1904. Die strichweise Gestaltung der Weide in verschiedenen Grün- und Brauntönen, der mit pastosen Pinselstrichen ausgearbeitete Himmel, wie auch der prägnante Schattenwurf im unmittelbaren Vordergrund auf der rechten
Bildseite, der durch ein Objekt (in diesem Fall eine Baumgruppe) erzeugt wird, das nicht im Bild zu sehen ist, sind typische Merkmale aus der Hauptphase im Schaffen des Künstlers. Das Fehlen einer Tiefenwirkung bzw. -perspektive am Horizont durch den nahtlosen, scharf konturierten Übergang vom Hügelkamm in den Himmelbereich erzeugt eine plakative Stimmung der Entfremdung und Dislokation, die ihrerseits noch verstärkt wird durch den bewusst eingeschränkten Bildausschnitt. Das Bildmotiv
ist ausser der Himmelpartie vornehmlich in einem satten Kolorit ausgeführt. Man mag sich
bisweilen fragen, was der Künstler dem Betrachter genau zu vermitteln gedachte – lediglich eine Stimmung im Spätherbst? Das Werk ist auf dem originalen Keilrahmen mit den Massen 36 × 59 cm aufgezogen. Auf dem Keilrahmen ist die Werknummer 293 im Rechteck mit Bleistift aufgezeichnet.
Paul C. Gloggner nimmt das Werk in das Inventar für das Werkverzeichnis der Ölgemälde von Hans Emmenegger auf.
Wir danken ihm und Georg Hilbi für die Unterstützung bei der Katalogisierung.
Bildseite, der durch ein Objekt (in diesem Fall eine Baumgruppe) erzeugt wird, das nicht im Bild zu sehen ist, sind typische Merkmale aus der Hauptphase im Schaffen des Künstlers. Das Fehlen einer Tiefenwirkung bzw. -perspektive am Horizont durch den nahtlosen, scharf konturierten Übergang vom Hügelkamm in den Himmelbereich erzeugt eine plakative Stimmung der Entfremdung und Dislokation, die ihrerseits noch verstärkt wird durch den bewusst eingeschränkten Bildausschnitt. Das Bildmotiv
ist ausser der Himmelpartie vornehmlich in einem satten Kolorit ausgeführt. Man mag sich
bisweilen fragen, was der Künstler dem Betrachter genau zu vermitteln gedachte – lediglich eine Stimmung im Spätherbst? Das Werk ist auf dem originalen Keilrahmen mit den Massen 36 × 59 cm aufgezogen. Auf dem Keilrahmen ist die Werknummer 293 im Rechteck mit Bleistift aufgezeichnet.
Paul C. Gloggner nimmt das Werk in das Inventar für das Werkverzeichnis der Ölgemälde von Hans Emmenegger auf.
Wir danken ihm und Georg Hilbi für die Unterstützung bei der Katalogisierung.
Catalogue en ligne 2 avril 2025 - art suisse Lot 59 Hans Emmenegger 1866–1940
Spätherbst (Wahligen)
Öl auf Leinwand
unten rechts signiert H. EMMENEGGER
rückseitig auf dem Chassis VdL.-Nr. 239
Emmenegger führt das Bild in seinem Verzeichnis der Leinwände (VdL) unter der Nr. 293: Studie Spätherbst (Wahligen); 20. November 1923; B 60 H 36 auf.
37,5 x 59,5 cm
CHF 30'000 – 40'000
Vendu pourCHF 57'161
Provenance
Privatbesitz, Basel
Das Gemälde ist in Hans Emmeneggers Werknotiz-Büchlein unter der Werknummer 293 (im Rechteck) als Studie Spätherbst (Wahligen) mit den Massen 36 × 60 cm aufgelistet und datiert auf den 20. November 1923. Zwei Tage zuvor am 18. November 1923 findet sich die Notiz zu einer Pochade mit dem gleichen Titel, jedoch mit bedeutend kleineren Massen (13,5 × 22,2 cm). Bei einigen Werken notierte der Künstler das jeweils exakte Datum, an welchem er das Bild angefangen bzw. geschaffen hatte. Die Verortung der Land- schaft ist mit Wahligen genau bestimmt. Wahligen ist ca. 3 km in nordwestlicher Richtung von Emmeneggers Atelierhaus und Wohnstätte auf der Herdschwand (Emmenbrücke) entfernt gelegen. Heute ist Wahligen ein Teil von Rothenburg. Das Werk weist die für Emmenegger typischen, stilistischen Elemente der Landschaftsmalerei auf. Der reduzierte Ausschnitt zeigt einzelne Bäume einer Baumgruppe am Waldrand im Spätherbst auf einer Anhöhe. Scheinbar willkürlich ausgewählt lässt dieser keine konkrete Verortung erkennen. Drei Kühe grasen am sonnenbeschienenen Abhang entlang eines Pfades. Die Einbindung von Tierdarstellungen in der Landschaftsmalerei ist eine Seltenheit im Werk des Künstlers, die er jeweils vornehmlich in wenigen, gekonnten Pinselstrichen auszuführen pflegte. Diese Anwendung finden wir auch in Emmeneggers Hauptwerk Sonnige Weide aus dem Jahre 1904. Die strichweise Gestaltung der Weide in verschiedenen Grün- und Brauntönen, der mit pastosen Pinselstrichen ausgearbeitete Himmel, wie auch der prägnante Schattenwurf im unmittelbaren Vordergrund auf der rechten
Bildseite, der durch ein Objekt (in diesem Fall eine Baumgruppe) erzeugt wird, das nicht im Bild zu sehen ist, sind typische Merkmale aus der Hauptphase im Schaffen des Künstlers. Das Fehlen einer Tiefenwirkung bzw. -perspektive am Horizont durch den nahtlosen, scharf konturierten Übergang vom Hügelkamm in den Himmelbereich erzeugt eine plakative Stimmung der Entfremdung und Dislokation, die ihrerseits noch verstärkt wird durch den bewusst eingeschränkten Bildausschnitt. Das Bildmotiv
ist ausser der Himmelpartie vornehmlich in einem satten Kolorit ausgeführt. Man mag sich
bisweilen fragen, was der Künstler dem Betrachter genau zu vermitteln gedachte – lediglich eine Stimmung im Spätherbst? Das Werk ist auf dem originalen Keilrahmen mit den Massen 36 × 59 cm aufgezogen. Auf dem Keilrahmen ist die Werknummer 293 im Rechteck mit Bleistift aufgezeichnet.
Paul C. Gloggner nimmt das Werk in das Inventar für das Werkverzeichnis der Ölgemälde von Hans Emmenegger auf.
Wir danken ihm und Georg Hilbi für die Unterstützung bei der Katalogisierung.
Bildseite, der durch ein Objekt (in diesem Fall eine Baumgruppe) erzeugt wird, das nicht im Bild zu sehen ist, sind typische Merkmale aus der Hauptphase im Schaffen des Künstlers. Das Fehlen einer Tiefenwirkung bzw. -perspektive am Horizont durch den nahtlosen, scharf konturierten Übergang vom Hügelkamm in den Himmelbereich erzeugt eine plakative Stimmung der Entfremdung und Dislokation, die ihrerseits noch verstärkt wird durch den bewusst eingeschränkten Bildausschnitt. Das Bildmotiv
ist ausser der Himmelpartie vornehmlich in einem satten Kolorit ausgeführt. Man mag sich
bisweilen fragen, was der Künstler dem Betrachter genau zu vermitteln gedachte – lediglich eine Stimmung im Spätherbst? Das Werk ist auf dem originalen Keilrahmen mit den Massen 36 × 59 cm aufgezogen. Auf dem Keilrahmen ist die Werknummer 293 im Rechteck mit Bleistift aufgezeichnet.
Paul C. Gloggner nimmt das Werk in das Inventar für das Werkverzeichnis der Ölgemälde von Hans Emmenegger auf.
Wir danken ihm und Georg Hilbi für die Unterstützung bei der Katalogisierung.