Online Catalogue
2 April 2025 - Swiss Art Provenance
Privatbesitz, Schweiz
Literature
Paul Müller und Viola Radlach, Giovanni Giacometti. Werkkatalog der Gemälde, Bd. II-2, Zürich, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, 1997, S. 538, Nr. 1929.39, mit Abb.
«Der Maler aber sieht auch in der Natur nur Farben; diese Farben stehen aber nicht laut und todt nebeneinander, sondern sie leben; sie vibrieren.», schreibt Giovanni Giacometti 1909 an seinen Freund und Kunstsammler Richard Bühler. Zwanzig Jahre später malt er ein Werk, das dieses Zitat wunderbar bildlich darstellt. Es handelt sich um ein Landschaftsbild, das nicht nur eine Hommage an den Herbst ist, sondern an die Farbigkeit in der Malerei, die während Giacomettis gesamter Schaffenszeit zentral war. Der Betrachter hat einen Panoramablick auf die mit Schnee bedeckten Berge im Hintergrund. Der vordere Bereich ist dem Seeufer gewidmet, das zwei Segelboote zeigt und die sich zum Herbst hin ändernde Natur dahinter. Giacometti hat auf die direkte Darstellung der Sonne im Bild verzichtet. Dies hindert ihn nicht daran, ein von Klarheit und Licht durchströmtes Werk zu schaffen, dass in Leuchtkraft fast einmalig ist. Das strahlende Blau des Himmels spiegelt sich in dem durch Bewegung getriebenen Wasser des Sees wider. Die Farbigkeit wurde wunderbar auch im Blattwerk der Bäume im linken Vordergrund wiedergegeben, während darauf rechts der Mitte komplett verzichtet wird und damit der nahende Winter angedeutet wird. Giacometti schafft es hier einmal mehr, den Fokus des Betrachters so zu absorbieren, dass dieser sich in der herbstlichen Landschaft komplett verliert und beinahe die Blätter im Winde rascheln hört und die Brise spürt.
Online Catalogue 2 April 2025 - Swiss Art Lot 52 Giovanni Giacometti 1868–1933
Uferpartie bei Minusio (Lago Maggiore), 1929
Öl auf Leinwand
unten links monogrammiert GG
rückseitig signiert, bezeichnet und datiert Giovanni Giacometti Minusio 1929
50 x 60 cm
CHF 150'000 – 250'000
BID NOW Provenance
Privatbesitz, Schweiz
Literature
Paul Müller und Viola Radlach, Giovanni Giacometti. Werkkatalog der Gemälde, Bd. II-2, Zürich, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, 1997, S. 538, Nr. 1929.39, mit Abb.
«Der Maler aber sieht auch in der Natur nur Farben; diese Farben stehen aber nicht laut und todt nebeneinander, sondern sie leben; sie vibrieren.», schreibt Giovanni Giacometti 1909 an seinen Freund und Kunstsammler Richard Bühler. Zwanzig Jahre später malt er ein Werk, das dieses Zitat wunderbar bildlich darstellt. Es handelt sich um ein Landschaftsbild, das nicht nur eine Hommage an den Herbst ist, sondern an die Farbigkeit in der Malerei, die während Giacomettis gesamter Schaffenszeit zentral war. Der Betrachter hat einen Panoramablick auf die mit Schnee bedeckten Berge im Hintergrund. Der vordere Bereich ist dem Seeufer gewidmet, das zwei Segelboote zeigt und die sich zum Herbst hin ändernde Natur dahinter. Giacometti hat auf die direkte Darstellung der Sonne im Bild verzichtet. Dies hindert ihn nicht daran, ein von Klarheit und Licht durchströmtes Werk zu schaffen, dass in Leuchtkraft fast einmalig ist. Das strahlende Blau des Himmels spiegelt sich in dem durch Bewegung getriebenen Wasser des Sees wider. Die Farbigkeit wurde wunderbar auch im Blattwerk der Bäume im linken Vordergrund wiedergegeben, während darauf rechts der Mitte komplett verzichtet wird und damit der nahende Winter angedeutet wird. Giacometti schafft es hier einmal mehr, den Fokus des Betrachters so zu absorbieren, dass dieser sich in der herbstlichen Landschaft komplett verliert und beinahe die Blätter im Winde rascheln hört und die Brise spürt.