Albert Anker (1831–1910 Ins)
Zu den verkauften WerkenUnmittelbar danach schrieb sich der Zwanzigjährige für den Studiengang der Theologie an der Universität Bern ein. Ab dem Jahr 1852 führte er seine Studien in der deutschen Stadt Halle fort. Nur zwei Jahre später entschied sich Albert Anker, das Studium abzubrechen und nach Paris zu ziehen, um eine Karriere als Künstler einzuschlagen. Dort eingetroffen wurde er Schüler des Schweizer Klassizisten Charles Gleyre und besuchte von 1855 bis 1860 die École des Beaux-Arts. Eifrig beteiligte sich Anker mit seinen Bildern an Pariser Salonausstellungen und wurde dafür mehrfach mit Auszeichnungen belohnt.
Nach Abschluss seines Kunststudiums begab sich Albert Anker auf Reisen. Unter anderem lernte er den Schwarzwald, die Bretagne und Italien kennen. Schliesslich fand er für sich einen Reiserhythmus, der ihm behagte und dem er von 1862 bis 1890 fast dreissig Jahre lang treu bleiben sollte: Die Winter verbrachte er in Paris, die Sommer in seinem Berner Heimatdorf Ins. Im Jahr 1864 vermählte sich Albert Anker mit Anna Rüfli. Das Paar hatte sechs Kinder. Im Alter von sechzig Jahren entschied sich der Künstler, seinen Wohnort definitiv und ganzjährig nach Ins zu verlegen. Ebenfalls in dieser Zeit führte Albert Anker den Auftrag des Neuenburger Verlegers Frédéric Zahn aus, eine Jeremias Gotthelf-Ausgabe zu illustrieren.
Obwohl Albert Anker aufgrund seiner herausragenden künstlerischen Begabung mühelos zwischen verschiedensten Kunststilen und Gattungen changieren konnte, fand er doch bald sein bevorzugtes Fach: Die Genremalerei. Gerade in Ins fühlte er sich dazu inspiriert. Unspektakuläre, alltägliche Momente und Szenen einer ländlichen Bevölkerung fanden in Anker ihren Archivar. Er dokumentierte sie in einer Ernsthaftigkeit, die fernab aller Sentimentalität und Oberflächlichkeit – wie sie nicht selten für Genremaler typisch ist – bestand. Obwohl sich mitunter auch Stillleben sowie religiöse und geschichtliche Themen in seinem Werk befinden, wird der Name Albert Anker in erster Linie mit diesen nostalgischen Idealbildern einer heimatlichen, ländlichen Idylle assoziiert. Entsprechend traf Albert Anker auch seine Farbauswahl: Er bevorzugte eine zarte, warme Farbpalette und verzichtete vollständig auf jegliche grellen Töne.
Sowie Albert Anker zwischen der Metropole Paris und dem ländlichen Ins ohne Probleme abzuwechseln wusste, so verband er Bürgerliches und Bäuerliches auch in seinen Bildern. Er gilt als der Schweizer Bauernmaler schlechthin, bediente sich allerdings ausdrücklich einer gehobenen französischen Malschule. Ohne jedoch die Lebendigkeit seiner Figuren einer Stilisierung und Makellosigkeit preiszugeben.
Um den Lebensunterhalt von sich und seiner Familie zu bestreiten, schuf Anker im Laufe seiner Karriere auch zahlreiche Arbeiten im Bereich der Fayence-Malerei. Dabei gehörte er nicht zu denjenigen Künstlern, die Mühe hatten ihre Bilder zu verkaufen. Ankers Bilder fanden stets eine breite Anhängerschaft, in Paris sowie in der Heimat. Ein bürgerliches Publikum zeigte sich gern bereit, stattliche Preise für seine charakteristischen Arbeiten zu bezahlen. Weitherum bekannt wurde Albert Anker als Meister der Darstellung von Kinderszenen. Als Fayence-Maler war Albert Anker von 1866 bis 1892 in Paris Angestellter der Fabrik des Elsässers Théodore Deck, dem bedeutendsten französischen Spezialisten dieses Gebiets.
Albert Anker zeichnete sein grosses Interesse am Menschen aus, was sich in seiner Kunst aber auch in seinem Engagement andernorts zeigte: Sein ausgeprägtes soziales Verantwortungsbewusstsein, sowie sein aufgeschlossener Geist führten dazu, dass er sich zahlreichen Belangen annahm und sich auch politisch verpflichtete. Als Mitglied des grossen Rats von Bern setzte er sich insbesondere für ein modernes Bildungssystem ein, plädierte beispielsweise für den Bau des Berner Kunstmuseums. Albert Anker wurden in seiner Karriere zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen zuteil. Eine Auswahl: Er war Mitorganisator der Schweizer Abteilung an der Pariser Weltausstellung, erhielt in der Folge den Orden als Ritter der französischen Ehrenlegion. Er war Mitglied der eidgenössischen Kunstkommission und die Universität Bern verlieh ihm den Ehrendoktortitel.
In Albert Ankers siebzigstem Lebensjahr wurde er von einem Schlaganfall heimgesucht, der eine Lähmung seiner rechten Hand zur Folge hatte. Fortan war es dem Künstler nicht mehr möglich grossformatige Ölbilder zu fertigen. Trotzdem gab er die Kunst nie auf: In seinen letzten Lebensjahren entstanden zahlreiche kleinformatige Aquarelle. Albert Anker starb am 16. Juli 1910 in Ins. Noch in demselben Jahr fand eine erste Gedächtnisausstellung zu Ehren des Künstlers statt: Sie war Ankers allererste Einzelausstellung.
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Albert Anker
Altenberg, 1897CHF 365
Albert Anker
Alter Mann beim Essen, 1906CHF 42'086
Albert Anker
Alter Mann beim Tee trinken, um 1895CHF 182'310
Albert Anker
Am Dorfrand von InsCHF 12'500
Albert Anker
Ambroise Paré, 1888CHF 27'593
Albert Anker
Ansicht von ZürichCHF 21'888
Albert Anker
Bäuerin beim Frühstück, 1905CHF 38'893
Albert Anker
Bildnis der Zwillinge Susi und Alfred Hübscher, 1896CHF 18'240
Albert Anker
Bildnis eines jungen Mannes im historischen KostümCHF 2'400
Albert Anker
Bildnis eines Knaben mit HutCHF 608'000
Albert Anker
Bildnis eines MädchensCHF 142'164
Albert Anker
Bildnis Emilie Weiss, 1874CHF 231'040.00
Albert Anker
Brustbildnis eines Mädchens in TrachtCHF 1'118'720
Albert Anker
Die Bauern und die Zeitung, 1867CHF 1'033'600
Albert Anker
Die kleine Näherin, 1908CHF 60'770
Albert Anker
Die Strickschule, 1860CHF 2'187'720
Albert Anker
Die Taufe, 1864CHF 1'458'480
Albert Anker
Dorfplatz in Ins, 1847CHF 729
Albert Anker
Essendes Kind, 1908CHF 76'690
Albert Anker
Getreidefelder bei Ins und Bank in Ins, 1885CHF 19'456
Albert Anker
Grossmutter am SpinnradCHF 36'480
Albert Anker
Grossmutter beim Schneidern, 1902CHF 31'600
Albert Anker
Grossmutter beim Stricken, 1906CHF 36'480
Albert Anker
Grossvater, 1902CHF 5'472
Albert Anker
HandstudieCHF 1'945
Albert Anker
HühnerhofCHF 18'554
Albert Anker
Ida Schaub, Mädchen mit KorbCHF 1'458
Albert Anker
Ins im WinterCHF 51'047
Albert Anker
Junge Frau an der Garnwinde, 1908CHF 38'000
Albert Anker
Kleines Mädchen mit KorbCHF 1'215
Albert Anker
Knabe mit SchiefertafelCHF 23'104.00
Albert Anker
Knabe mit ZipfelmützeCHF 23'093
Albert Anker
Knabenbildnis, 1861CHF 6'077
Albert Anker
LandschaftCHF 1'824
Albert Anker
Lesende Frau, verso lesender GrossvaterCHF 1'823
Albert Anker
Lesende Grossmutter auf Ofenbank, 1907CHF 77'760
Albert Anker
Lesendes Mädchen mit Apfel, 1902CHF 51'047
Albert Anker
Liegendes Mädchen, um 1900CHF 3'713
Albert Anker
Lot von 7 ZeichnungenCHF 6'400
Albert Anker
Mädchen auf der Ofenbank, um 1880CHF 85'078
Albert Anker
Mädchen mit AquarellpinselCHF 3'400
Albert Anker
Mädchen mit Krug, 1880CHF 333'974
Albert Anker
Mädchen mit Trachtenhaube, 1902CHF 24'308
Albert Anker
Mädchenbildnis, 1903CHF 6'080
Albert Anker
Mit einem langen, langen Stecken marschierte der Alte immer einen oder zwei Schritte voranCHF 5'472.00
Albert Anker
Pfeife rauchender Mann, um 1902CHF 24'308
Albert Anker
Schreibendes MädchenCHF 5'472.00
Albert Anker
Schreibunterricht III, 1865CHF 394'182
Albert Anker
Schulmädchen bei den Hausaufgaben, 1879CHF 5'593'600
Albert Anker
Seeländerbäuerin in Tracht beim Kaffee einschenken, 1903CHF 23'395
Albert Anker
Sinnierende junge FrauCHF 34'634
Albert Anker
Sion, ValèreCHF 9'120
Albert Anker
Sitzende alte Bäuerin mit GebetsbuchCHF 24'000
Albert Anker
Strassburger Senator, 1878CHF 6'803
Albert Anker
Strickende Bäuerin mit Brille und Kopftuch, 1906CHF 18'231
Albert Anker
Strickendes Mädchen, 1907CHF 48'640
Albert Anker
Strickendes Mädchen im Profil, 1905CHF 36'462
Albert Anker
Studie zu «Böckligumpen» von 1866CHF 2'432
Albert Anker
Studie zu «Das Schulexamen» von 1862CHF 3'891
Albert Anker
Trinkender Mann und Beinskizzen, rückseitig zwei Männer von hintenCHF 972
Albert Anker
Venus und AmorCHF 18'240
Albert Anker
Vogelpaar mit drei Jungen, 1874CHF 19'805
Albert Anker
ZeitungsjungeCHF 20'000.00