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Antoni Tàpies (1923–2012 )

Zu den verkauften Werken
Bei Werken des in Barcelona geborenen Künstlers Antoni Tàpies erschliesst sich der jeweilige Bildgegenstand meist nicht auf den ersten Blick und die Verortung des Künstlers als wichtigster Vertreter des Spanischen Informel scheint richtig. Allerdings hätte Tàpies selbst dieser Kategorisierung wohl widersprochen. Er sah sich nicht als abstrakten Künstler, sondern als Realisten, der, wenngleich mit mitunter ungegenständlichen Bildelementen, doch immer eine konkrete Idee vermitteln wollte.

Man merkt, Tàpies vertrat eine eigenständige Position. Er war Zeit seines Lebens ein Denker, beschäftigte sich intensiv mit Literatur, Philosophie und Kunst und bewegte sich unter Gleichgesinnten in intellektuellen Kreisen. Zur Malerei fand er autodidaktisch. Erste Ausstellungserfolge in seiner Heimatstadt ermöglichten ihm 1950 einen für sein weiteres Schaffen prägenden Aufenthalt in Paris. Er traf dort auf Künstler wie Jean Dubuffet und Jean Fautrier, die ihn darin bekräftigten, sich zunehmend mit Abstraktion und Materialexperimenten zu beschäftigen. Ab den 1960er Jahren war Tàpies zu Recht ein international gefeierter Künstler, dessen Werke an den wichtigsten Kunstausstellungen wie der Biennale in Venedig und der Documenta in Kassel gezeigt wurden.  

"Normalerweise werden Gemälde aus Farben und Flächen komponiert. Ich experimentiere aber mit einem dritten Element - der stofflichen Struktur des Materials.“ In wenigen Worten fasste Tàpies im gleichnamigen Dokumentarfilm des Regisseurs Gregory Rood das wesentliche Charakteristikum seines Oeuvres zusammen: Seine Werke sind Materialbilder. Sie sind dreidimensional, reliefartig und haben meist eine haptische Dimension. Er collagierte mit unüblichen Materialien und mischte in die Farbe so abenteuerliche Substanzen wie Sand, Leim, Zement, Staub, Stroh, Gips, Teer oder Lack. Das ergab eine zähflüssige Masse, mit der er arbeitete und die sich schliesslich zu einer Kruste verhärtete. 

Die Interaktion zwischen Mensch und Material war für Antoni Tàpies zentral. Er wollte, dass seine künstlerische Auseinandersetzung sichtbare Spuren hinterlässt. In immer wieder neuen Herangehensweisen befasste er sich damit und erzielte dadurch Werke von grösstmöglicher Präsenz. 

Zeichen wie beispielsweise Buchstaben, Zahlen oder Kreuze sind für Tàpies Gemälde typisch. Man erkennt Chiffren, die allerdings nicht einfach zu entschlüsseln sind. Handelt es sich um eine mathematische Formel, um die Initialen des Künstlers oder gar um geheimnisvolle Hieroglyphen? Die Ungewissheit fasziniert. Zwar ist bekannt, dass der universell gebildete und vielseitig interessierte Tàpies mitunter bedeutungsvolle Symbole und Allegorien verwendete. Sie verweisen auf verschiedene Kulturkreise, von Fernost bis zur Katalanischen Heimat, überdies findet man Namenskürzel geliebter Menschen in seinen Werken. Seinem Zeitgenossen Cy Twombly etwa, steht Tàpies in dieser radikalen Chiffrierung in nichts nach. Bewusst setzte der Künstler aber auch auf die Ingangsetzung von Assoziationsketten beim Betrachter, wie nachstehende Aussage, die er im Gespräch mit der Autorin Barbara Catoir äusserte, beweist: "Meine Werke lassen in der Tat mehrere Lesarten zu. Indem man aber die Dinge suggestiv lässt, gewinnt man einen sehr viel größeren Spielraum der Assoziationen, die ich beim Betrachter in Gang setzen möchte. Ich habe beobachtet, dass, wenn man die Dinge nur andeutungsweise zeichnet, der Betrachter gezwungen ist, sie mit seiner eigenen Imagination zu ergänzen. Das zwingt zu einer Beteiligung des Betrachters am kreativen Akt, was ich für sehr wichtig halte." Der Interpretation sind also keine Grenzen gesetzt.

Antoni Tapies starb am 6. Februar 2012 in seiner Geburtsstadt.

Antoni Tàpies | MACBA Museum of Contemporary Art of Barcelona

Museu Tàpies | Modern & Contemporary Art Museum | Barcelona

Antoni Tàpies

Album St. Gallen, 1965

CHF 2'795

Antoni Tàpies

Ausstellungskatalog zur Holzschnitt-Reihe 'Suite-Erker', St. Gallen, Erker-Presse, 1993.

CHF 350

Antoni Tàpies

Carrilage, Auch betitelt 'Flascó'. 1987.

CHF 46'000

Antoni Tàpies

Cartó amb xifres, 1975

CHF 30'000

Antoni Tàpies

Cossos, 1997

CHF 182'400

Antoni Tàpies

Croix positive et négative, 1975

CHF 12'369

Antoni Tàpies

Cuadrado, Triángulo y Puntos, 1975

CHF 23'093

Antoni Tàpies

Die Praxis der Kunst

CHF 1'823

Antoni Tàpies

Dues creus, 1980

CHF 18'554

Antoni Tàpies

Erinnerungen, 1988

CHF 1'200

Antoni Tàpies

Façana, 1977

CHF 36'000

Antoni Tàpies

Forme marron sur toile blanche, 1965

CHF 50'000

Antoni Tàpies

Friso II, 1981

CHF 63'201

Antoni Tàpies

Huellas sobre materia blanca, 1964

CHF 155'000

Antoni Tàpies

Kunst kontra Ästhetik

CHF 1'458

Antoni Tàpies

La main jaune, 1973

CHF 10'514

Antoni Tàpies

La Nuit grandissante. Gedichtfolge von Jacques Dupin, St. Gallen, Erker-Presse, 1968.

CHF 700

Antoni Tàpies

Le lecteur, 1990

CHF 2'476

Antoni Tàpies

Ohne Titel, um 1965

CHF 5'937

Antoni Tàpies

Ohne Titel

CHF 1'855

Antoni Tàpies

Ohne Titel, 1993

CHF 1'484

Antoni Tàpies

Ohne Titel, 1980

CHF 11'759

Antoni Tàpies

Quatre barres, 1974

CHF 10'000

Antoni Tàpies

Römische Elegien Gedichtfolge von Joseph Brodsky, St. Gallen, Erker-Presse, 1993.

CHF 1'000

Antoni Tàpies

Römische Elegien. Gedichtfolge von Joseph Brodsky, 1993

CHF 2'431

Antoni Tàpies

Sinnieren über Schmutz, 1976/78

CHF 4'740

Antoni Tàpies

Sinnieren über Schmutz, Text von Alexander Mitscherlich. St. Gallen, Erker-Presse, 1976-78.

CHF 600

Antoni Tàpies

Triptic, 1989

CHF 21'877

Antoni Tàpies

Türe / Door, 1977

CHF 24'739

Antoni Tàpies

Variations, 1984

CHF 4'132

Antoni Tàpies

X gratté, 1974

CHF 16'000